Die Stadtwerke Andernach konnte auch im Jahr 2019 ein positives Jahresergebnis erwirtschaften.“, blicken die Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig zufrieden auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurück.
Trotz konjunktureller und international wirtschaftspolitischer Unsicherheiten im abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte mit „Hafen, Energie und mehr“ ein Ergebnis nach Steuern von rund 825.000 € erreicht werden. Das Ergebnis liegt damit deutlich über dem Planergebnis von rund 200.000 €. Wesentlichen Einfluss auf das positive Gesamtergebnis nahm die Tochtergesellschaft Stadtwerke Andernach Energie GmbH. Deren Betriebsergebnis vor Gewinnabführung lag mit 1.222.586 € um rund 95.000 € über den Planwerten.
Die positive Entwicklung im Energiebereich zeigt sich auch an der Entwicklung der Kundenzahlen. Die Stadtwerke belieferten in 2019 mehr als 10.000 Lieferstellen mit BäckerjungenStrom oder BäckerjungenGas. Stromseitig wurden knapp 31.000.000 kWh verkauft, gasseitig 86.000.000 kWh. Gegenüber 2018 wurden damit die Vertriebsmengen um mehr als 20 % gesteigert.
Die Stadtwerke sind mit der Entwicklung im Energievertrieb sehr zufrieden und wollen mit weiteren Angeboten rund um das Thema Energieberatung, erneuerbare Energien und Elektromobilität ihren Kunden einen Mehrwert bieten. So haben die Stadtwerke seit 2019 mit Kooperationspartnern ein Pachtmodell für eine PV-Anlage für Einfamilienhäuser im Angebot. Im Frühjahr 2020 wurde die Kooperation mit Schornsteinfegermeistern bei Energieausweisen um eine allgemeine und anlassbezogene Energieberatung ergänzt. Im Bereich Elektromobilität bieten die Stadtwerke Unternehmen ein Contracting-Produkt und beratende Begleitung an. Ab sofort gibt es in diesem Bereich ein weiteres interessantes Produktangebot für Privatkunden: wer ein Elektroauto besitzt kann einen vergünstigten Stromtarif für den gesamten Haushaltsstrom erhalten. Die Anschaffung eines Elektroautos fördern die Stadtwerke bei eigenen Stromkunden mit 250 €. Für eine Installation einer Ladestation (Wallbox) im Eigenheim empfehlen die Stadtwerke die Kunden an ihre Partner im Andernacher Elektro-Handwerk.
Im operativen Netzbetriebsgeschäft Strom, Gas, Wasser und erstmalig auch Fernwärme kümmerten sich die Energieexperten um eine hohe Versorgungssicherheit. Die Herausforderungen werden dabei nicht kleiner. So haben die Stadtwerke mit dem Roll-Out sogenannter moderner Messeinrichtungen für die Stromversorgung begonnen und bereiten die Umstellung – die so genannte „Marktraumumstellung“ – in der Gasversorgung vor.
Der operativ größte Betriebszweig der Stadtwerke, der Rheinhafen, erholte sich im Geschäftsjahr vom Rückgang der Gütermenge des Vorjahres und konnte einen Jahresmenge von rund 3.000.000 t verzeichnen. Einem Aufholeffekt zu Jahresbeginn stand ein leichter konjunktureller Abschwung zum Jahresende gegenüber. Die Umsatzerlöse des Hafens stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 800.000 € auf circa 7.800.000 €. Im Gegensatz zum Vorjahr waren 2019 keine wesentlichen Niedrig- und Hochwasserphasen zu verzeichnen. Ein Rekordjahr war im Containerumschlag zu verzeichnen: 156.634 TEU (twenty feet equivalent units) wurden im trimodalen KLV-Terminal verladen. Das Vermietungs- und Verpachtungsgeschäft trug höhere Umsatzerlöse zum Gesamtergebnis bei als im Vorjahr und wächst damit weiter zu einem wesentlichen Baustein der Dienstleistungsvielfalt im Hafen Andernach. Kleiner Wehrmutstropfen des Geschäftsjahres ist: aufgrund relativ hoher Unterhaltungskosten konnte der Hafen nicht eigenwirtschaftlich betrieben werden.
Die Stadtwerke investierten im Berichtsjahr etwa 5.800.000 €. Hiervon entfallen rund 1.900.000 € auf die Infrastruktur im Energiebereich, Investitionsschwerpunkte waren dabei insbesondere die Netze der Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Mehr als 3.000.000 € wurden in den Rheinhafen investiert. Im Wesentlichen bezieht sich der Betrag auf die erste Teilzahlung zur Anschaffung der 2. Containerbrücke für das KLV-Terminal. Ebenfalls erfolgten (Ersatz-) Beschaffungen von Verladegeräten sowie Investitionen in den Bereichen Lagerhallen und -Einrichtungen sowie die Hafenbahninfrastruktur. Mit weiteren rund 300.000 € schlug der Bereich Parkhaus und Tiefgarage zu buche, wovon die Betonsanierung im Parkhaus den größten Teil ausmacht.
Die Stadt als Gesellschafter profitiert von ihren Tochterunternehmen auch durch die Konzessionsabgaben für den Betrieb der Strom- und Gasversorgungsnetze (insgesamt circa 1.120.000 €). Der Gewinn der Stadtwerke verbleibt nach Beschluss der Gesellschafterversammlung zu großen Teilen im Unternehmen, um die eigene Finanzkraft für anstehende Investitionen zu verbessern. Ein Betrag von 200.000 € netto wird an die Stadt Andernach ausgeschüttet. Entsprechend zufrieden äußert sich auch Andernachs Oberbürgermeister Achim Hütten: „Das Ergebnis ist Beleg für ein erfolgreiches Arbeiten der Stadtwerke, ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nicht zuletzt für das Ver-trauen der Bürger und Wirtschaft unserer Stadt und er ganzen Region.“
Der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres 2020 kann unter den Corona-Rahmenbedingungen als zufriedenstellend angesehen werden. Waren Hallenbad, die Parkhäuser und ÖPNV zeitweise sehr stark von den Auswirkungen der Einschränkungen durch die Pandemie betroffen, kann dies für den Hafen nicht berichtet werden: „Wir verzeichnen im Hafen weiter eine gute bis sehr gute Auslastung und haben bisher auch noch keine Kundensignale, dass sich das über die Sommermonate ändern wird“, stellen die Stadtwerke-Geschäftsführer erfreut fest. Eine genaue Abschätzung der wirtschaft-lichen Auswirkungen lässt sich schwer vorhersagen: „Wir nehmen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Herausforderung an und geben unser Bestes für eine gute Entwicklung der Stadt-werke in Zeiten geänderter Rahmenbedingungen“, zeigen sich die Geschäftsführer entschlossen.