Stillstand wegen der Pandemie? Im Andernacher Hafen ist davon wenig zu spüren. Im Gegenteil: hier ist mehr in Bewegung als je zuvor. 2020 war ein Rekordjahr für den größten Hafen am Mittelrhein. Vor allem das Geschäft mit den Containern wuchs um 25%. Kein Wunder, dass alle darauf warten, dass endlich eine zweite Containerbrücke in Betrieb geht. Vier Monate lang haben die 20 Monteure aus Österreich den Koloss aufgebaut. Und natürlich sind alle Andernacher Kranführer heiß auf die erste Fahrstunde. Denn auf große Maschinen und Technik stehen sie hier alle.
Doch trotz der stolzen Wachstumszahlen ist es familiär geblieben im Rheinhafen. „Hier gibt es nix von der Stange, kein Tag ist wie der andere“ – das ist der Lieblingsspruch von Mike Bings. Seit 40 Jahren ist der Vorarbeiter schon mit dabei – und er kann viel erzählen. Denn die Routine ist immer wieder schnell dahin: Weil eine Maschine ausfällt, ein Schiff zu spät kommt oder noch schnell ein neuer Auftrag abgearbeitet werden muss. Das bekommt auch Disponent Niklas Waldbröl immer wieder zu spüren. Denn den meisten Schiffsführern kann es nie schnell genug gehen.
Von Andernach werden Güter in die ganze Welt verschifft. 48 Stunden sind es bis Antwerpen – und da warten dann die großen Seeschiffe. Viel höre man von den großen Überseehäfen wie Rotterdam oder Hamburg: „Aber die funktionieren auch nur, wenn wir hier im Hinterland die Ladung auf den Weg bringen“, ist Waldbröl stolz auf mit dem Andernacher Rheinhafen auch ein Baustein im internationalen Warenverkehr zu sein.
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