Stadt Neuwied und Stadtwerke Andernach schließen Vereinbarung
Der Rheinhafen der Stadtwerke Andernach setzt die lange Tradition des trimodalen Güterverkehrs mit der Verknüpfung von Wasserstraße, Schiene und Straße seit vielen Jahren erfolgreich fort. Während diese Tatsache bei den Verantwortlichen der Stadtwerke und vielen Andernacher Bürgern mit Freude wahrgenommen wird, begleiten lärmgeplagte Anwohner der benachbarten Stadt Neuwied aus den Ortsteilen Feldkirchen und Irlich die Aktivitäten an dem Logistik-Standort eher skeptisch. Zwar wird von allen Beteiligten der umweltschonende Gütertransport per Binnenschiff auf der Wasserstraße und per Zug auf der Schiene grundsätzlich unterstützt, gleichwohl fühlen sich etliche Anwohner seit geraumer Zeit von den Geräuschen, die mit der Güterverladung im Andernacher Hafen verbunden sind, belästigt.
Ausgelöst durch die Genehmigung zur Errichtung einer zweiten Containerbrücke im Rheinhafen Andernach, wurden, parallel zur Klage der Stadt Neuwied gegen eben diese Genehmigung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD), in den vergangenen Wochen intensive Verhandlungen zwischen Vertretern der Stadt Neuwied und den Verantwortlichen der Stadtwerke geführt. Dabei zeigte sich deutlich, dass von beiden Seiten eine intensive Kooperationsbereitschaft vorhanden ist. So konnte nach dem Austausch der gegenseitigen Erwartungen und Möglichkeiten zur Vermeidung von Geräuschen eine gemeinsame Vereinbarung formuliert werden.
Als Ergebnis der Verhandlungen mit der Stadt Neuwied im Sinne ihrer betroffenen Bürger verpflichten sich die Stadtwerke Andernach in dieser Vereinbarung über die behördliche Genehmigung hinaus, freiwillig in der Regel auf geräuschintensive Schüttgutverladung in den Nachtstunden zu verzichten. Darüber hinaus installiert der Hafenbetreiber weitere technische Einrichtungen zur Lärmreduzierung an Siloanlagen und Verladefahrzeugen. Schließlich etablieren die Stadtwerke zudem organisatorische Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, unterschiedliche Geräuschemissionen zu verhindern, zu bestimmten Zeiten zu vermeiden und Geräuschspitzen zu mildern.
Die erzielten Effekte sollen durch regelmäßige Messungen auf Kosten der Stadtwerke dokumentiert und in regelmäßig vereinbarten gemeinsamen Gesprächen mit Vertretern der Stadt Neuwied besprochen werden. Im Gegenzug zieht die Stadt Neuwied die Klage gegen die Genehmigung der Containerbrücke zurück und informiert den Andernacher Hafenbetreiber zukünftig schon frühzeitig über Planungen und Entwicklungen, die für den Hafenbetrieb im Hinblick auf die Thematik Geräuschemissionen relevant sein könnten.
Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig und sein Andernacher Kollege Achim Hütten, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Andernach ist, betonen einvernehmlich: „Durch den Abschluss dieser Vereinbarung gelingt es uns, die unterschiedlichen Interessenschwerpunkte angemessen zu berücksichtigen. Für die von den Geräuschemissionen unmittelbar betroffenen Anwohner erhoffen wir eine spürbare Entlastung. Gleichzeitig wird der regional bedeutsame Logistik-Standort in Andernach seiner Aufgabe auch in Zukunft gerecht werden können.“